Für Produktions- und Verwaltungsgebäude wird Energie in Form von Strom, Kälte oder Wärme eingesetzt. Phoenix Contact betreibt ein aktives Energiemanagementsystem nach ISO 50001 für die drei größten deutschen Standorte. Das Energiemanagement ermöglicht einen effizienten Betrieb von Anlagen und Gebäuden. Definiertes Ziel ist es, drei Prozent des Gesamtenergieverbrauchs im Vergleich zu 2018 bis Jahresende 2025 zu reduzieren. Der Erreichungsgrad dieses Ziels liegt aktuell im vorgesehenen Bereich.
Environmental
Als Hersteller von Produkten, die technologische Lösungen für den Energiewandel sowie Klimaschutz ermöglichen, sind wir selbst an unseren Produktionsstandorten aktiv, um Umwelt und Natur zu schützen, Ressourcen schonend einzusetzen, Energie aus erneuerbaren Quellen selbst zu erzeugen und größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen. Das Ziel ist die Minimierung unserer Treibhausgas-Emissionen zugunsten einer Begrenzung der Erderwärmung. Dafür ist der ökologische Fußabdruck unserer Produkte zentral, denn eingesetzte Materialien, Transport sowie Abfallvermeidung sind relevante Faktoren.
Umwelt- und Klimaschutz
Umwelt- und Klimaschutz werden bei Phoenix Contact seit langem praktiziert. Die Zertifizierung nach ISO 14001 und ISO 50001 attestiert ein umfassendes Umwelt- und Energiemanagement. Nutzung von Regenwasser als Brauchwasser sowie von Geothermie und Abwärme zum Heizen, Eigenerzeugung von Strom mit PV auf Dächern von Produktionsgebäuden, mehr als 90 % Abfalltrennung sowie Widmung von Freiflächen als Blühwiesen sind Beispiele. Unsere Mitgliedschaften beim Verband Klimaschutz-Unternehmen sowie der Stiftung KlimaWirtschaft dienen der Zusammenarbeit mit Partnern und Ministerien.
Energie und direkte Emissionen
Phoenix Contact hat bereits die direkt und indirekt erzeugten CO₂-Emissionen in Scope 1 und 2 erfolgreich gesenkt. Durch die Umstellung auf Ökostrom im Jahr 2022 wurden mehr als 101.000 t (Umfang 2021) vermieden. Damit ist Phoenix Contact seit 2022 CO₂-neutral in der Energieversorgung aller wesentlichen Standorte. Weitere Maßnahmen zur Reduzierung sind maximale Energieeffizienz, die Eigenerzeugung erneuerbarer Energien sowie die Kompensation unvermeidbarer Emissionen (siehe Grafik).
Eingekaufter Strom ist komplett auf grünen Strom umgestellt. Der Zukauf geschieht auf Basis hoher Qualitätslabel wie OK Power, EcoEnergy oder Green-e. Seit 2022 wird der elektrische Energiebedarf nahezu aller großen Standorte zu mehr als 90 % aus Quellen erneuerbarer Energie gewonnen: Wasserkraft, Wind- und Solarenergie. Der Ausbau erfolgt kontinuierlich.
Die Eigenerzeugung von Strom ist die dritte Maßnahme, um Emissionen zu senken. Das Ziel ist, dass mindestens 30 % der benötigten Energie aus der Eigenerzeugung durch PV erreicht werden. Die Dachflächen der Gebäude am Stammsitz weisen einen Umfang von 93.000 m² auf. Perspektivisch soll auf allen Dächern Sonnenstrom produziert werden, nicht nur in Blomberg, sondern auch an anderen Standorten in Deutschland sowie der Welt.
Nicht-vermeidbare CO₂-Emissionen werden durch die Finanzierung von Umweltprojekten kompensiert. Bei Auswahl der Projekte orientiert sich Phoenix Contact an international anerkannten und unabhängigen Zertifizierungen wie dem Gold-Standard und fördert Projekte zum Ausbau von erneuerbaren Energieanlagen. Der Anteil der Kompensationsmaßnahmen soll kontinuierlich auf rund zehn Prozent gesenkt werden. Um das sicherzustellen, werden weltweit Transformationskonzepte erstellt. Dabei steht die Verringerung der fossilen Energieverbräuche im Vordergrund, z. B. mit Wärmeerzeugung durch elektrische Energie.
Materialien, Transport und Entsorgung
Bei der Entwicklung sowie dem Design von Produkten ist Nachhaltigkeit ein wesentliches Kriterium. Insbesondere die Auswahl der Materialien ist dafür entscheidend, denn eingesetzte Werkstoffe und Halbzeuge beeinflussen die Energiebilanz jedes Produkts. Daher werden bevorzugt Basismaterialien verwendet, die in der Herstellung einen geringen Energiebedarf aufweisen und somit weniger CO₂-Emissionen verursachen. Die Reduzierung der Werkstoffvielfalt, der Sortenreinheit und die Minimierung nicht-verwertbarer Materialien bewirken zudem eine höhere Recycling-Quote.
Phoenix Contact die eingesetzten Materialien sowie Dienstleistungen weltweit analysiert und den Einfluss von Materialien und Transportwegen auf Ökologie und mögliche soziale Risiken geprüft. In dem Spektrum an Bauteilen und Komponenten werden auch direkte Rohstoffe eingesetzt, die zu Komponenten und Bauteilen verarbeitet und veredelt werden und somit im Endprodukt verbleiben.
Ziel von Phoenix Contact ist, die CO₂-Emissionen bis 2030 um 90 % zu reduzieren. Dazu wurden im Jahr 2021 die CO₂-Fußabdrücke für Materialien und Warengruppen auf Basis von vergleichbaren Datenbankwerten identifiziert und über Hot-Spot-Analyse die entsprechenden Handlungsfelder in der Supply Chain identifiziert.
Phoenix Contact hat einen unternehmensweit gültigen Verhaltenskodex, der die rechtlichen und moralischen Leitlinien des Handelns aller Mitarbeitenden definiert. Für Lieferanten wurde ein Supplier Code of Conduct erarbeitet, der die Ansprüche des Unternehmens in die Lieferkette übersetzt. Lieferanten werden zur Einhaltung dieser Leitlinien in den Einkaufsverträgen verbindlich verpflichtet. Die Social Responsibility ist sowohl als Grundsatz in der Lieferantenvorselektion, als auch in der Lieferantenqualifizierung und in den Lieferverträgen verankert.
Phoenix Contact hat das Unternehmen Ecovadis beauftragt, tiefergehende Analysen seiner Lieferkette durchzuführen. Ecovadis ist einer der weltweit führenden Anbieter für Nachhaltigkeitsrankings von Unternehmen. Phoenix Contact nutzt die Ergebnisse dieser Analysen, um Maßnahmen zur Risikovermeidung in der Lieferkette abzuleiten.
Jährlich verarbeitet Phoenix Contact große Mengen Kunststoff. Um das ressourcenschonend zu gestalten, setzt das Unternehmen auf Polyamid. Dieses Material lässt sich besonders filigran und prozesssicher verarbeiten. Darüber hinaus nutzt Phoenix Contact bereits erste Kunststoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe.
Bei der Auswahl umweltfreundlicher Verpackungen legt Phoenix Contact Wert auf ein hohes Maß an Recycling-Fähigkeit. Als Artikel- und Transportverpackungen sowie Füllmaterialien werden bei Phoenix Contact vor allem papierbasierte Lösungen eingesetzt: Wellpappe, Kraftpapier, Paperwave und Padpak. Sowohl Papieralternativen wie Gras- und Hanfpapier als auch Kunststoffalternativen wie recycelter Kunststoff und Zuckerrohr werden geprüft, um die Verpackungen nachhaltiger zu gestalten und Umweltauswirkungen zu verringern. Das Gewicht der Standardverpackung des Unternehmens konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich reduziert werden, ohne Einbußen bei der Stabilität hinnehmen zu müssen. Infolgedessen konnten 300.000 kg Verpackungsmaterial eingespart werden.
Für den weltweiten Versand werden Ladehilfsmittel als Standardbehälter eingesetzt. Aufgrund des zunehmenden Bedarfs an Behältern wurden eigene Reinigungskapazitäten direkt am Logistikstandort geschaffen. Dadurch entfallen Lkw-Fahrten zwischen verschiedenen Standorten und dem Reinigungsdienstleister. Um den Einsatz noch ökologischer zu gestalten, werden seit 2021 Ladehilfsmittel aus Compound-Material eingesetzt.
Für die Transparenz im CO₂-Fußabdruck setzt Phoenix Contact das Dashboard SkyLab ein, das eine systemintegrierte Methode zur Darstellung der Transport-CO₂-Emissionen ist. Zur Reduktion der Emissionen im Transport werden die Best Shipping Instructions (BSI) genutzt, die eine systemintegrierte Methode zur Ermittlung des optimalen Transportwegs zwischen dem Stammsitz sowie Tochtergesellschaften außerhalb Europas bietet. Der Vergleich der Transportkosten mit den Kosten für die Vorhaltung höherer Lagerbestände (Kapitalbindungskosten) liefert als Ergebnis eine Versandempfehlung für den effektivsten Transportweg.
Am Stammsitz in Blomberg befinden sich sowohl große Produktionseinheiten als auch große Administrations- und Logistikbereiche. Dort fällt eine Vielzahl von Abfällen an, die über ein definiertes Entsorgungskonzept getrennt gesammelt werden. Neben den direkten Materialien für die Produktion werden auch Hilfsstoffe und Hilfsprodukte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit bewertet und ausgewählt. Ziel ist eine sichere Entsorgung unter nachhaltigen und wirtschaftlichen Faktoren.
Auch an den deutschen Standorten Schieder und Bad Pyrmont konnte der Anteil gewerblicher Siedlungsabfälle kontinuierlich reduziert werden.
Aufgrund der stark gestiegenen Auftragslage im Jahr 2021 hat sich der Anteil der metallhaltigen Produktionsabfälle wie Buntmetalle und Kupfer erhöht. Die Materialien werden einem Spänekreislauf zugeführt und zur Wiederverwendung aufbereitet. Das Volumen der umgearbeiteten Späne ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 150 t gewachsen.
Neben den direkten Materialien für die Produktion werden auch Hilfsstoffe und Hilfsprodukte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit bewertet und ausgewählt.
Produktverantwortung
Das Unternehmen stellt einen hohen Anspruch an seine Produkte und Lösungen. Neben der Qualität steht immer die Innovation im Fokus. Phoenix Contact praktiziert ein umfassendes Qualitätsmanagement, das sich von den Produktions- und Geschäftsprozessen bis hin zum After-Sales-Bereich erstreckt. Alle Systeme und Prozesse sind zertifiziert. Die Umsetzung und Wirksamkeit der Vorgaben werden regelmäßig durch interne und externe Audits geprüft und sichergestellt.
Forschung und Entwicklung (F&E) genießen im Unternehmen einen hohen Stellenwert. Die F&E-Aufwendungen der Phoenix Contact-Gruppe betrugen 2021 rund 198 Millionen Euro, was etwa sieben Prozent des Umsatzes entspricht. Die Zahl der Mitarbeitenden für F&E stieg gegenüber dem Vorjahresniveau um 150 Full Time Equivalent (FTE) auf mehr als 1.650 FTE. Insgesamt wurden mehr als 100 neue Schutzrechte als Erstanmeldungen eingereicht. Langfristig liegt Phoenix Contact damit über dem Branchendurchschnitt. Der Gesamtumfang der Patente dokumentiert die Innovationskraft des Unternehmens.
Im Rahmen des produktbezogenen Umweltschutzes werden bedenkliche Stoffe im innovativen Produktportfolio von Phoenix Contact so weit wie möglich vermieden. Um sicherzustellen, dass alle Lieferanten diesen Anforderungen folgen, ist der Environmental Compliance Standard des Unternehmens für diese verpflichtend. Regelmäßig wird die Vertrauenswürdigkeit der Lieferanten bewertet und Informationen zu regulierten Inhaltsstoffen in Materialien abgefragt. Ebenso werden Laboranalysen durchgeführt, um eingesetzte Materialien auf bedenkliche Stoffe zu prüfen. Neue Materialien durchlaufen einen strengen Bewertungsprozess. Dabei wird auch die Konformität mit gesetzlichen Anforderungen wie der RoHS-Richtlinie 2011/65/EU – und der REACH-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 sichergestellt. Materialien, in denen Stoffe enthalten sind, die gemäß REACH als besonders besorgniserregend (SVHC – Substances of Very High Concern) eingestuft sind, werden grundsätzlich im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften nur zugelassen, wenn keine Alternativmaterialien zur Verfügung stehen.
Die Sicherheit der Produkte ist ein zentraler Bestandteil des Qualitätsanspruchs von Phoenix Contact und wird durch Prüfungen attestiert. Alle einschlägigen Produktsicherheitsgesetze und die darin verankerten Richtlinien und Normen werden befolgt. Darüber hinaus werden viele Produkte von unabhängigen Stellen geprüft und bewertet.
Produkte verfügen über verschiedene Sicherheitsfunktionen. Das Product Security Incident Response Team (PSIRT) prüft sie auf Security-Schwachstellen und gibt Security-Updates heraus. Phoenix Contact bietet darüber hinaus standardisierte Security von Produkten sowie Dienstleistungen für den zukunftssicheren Betrieb von Maschinen, Anlagen und Infrastrukturen. Langjährig verfügbare notwendige Updates ermöglichen eine lange Nutzungsdauer. Die Entwicklung von Produkten geschieht nach zertifizierten Prozessen gemäß IEC 62443-4-1. Auf Basis einer Bedrohungsanalyse werden Security-Maßnahmen implementiert, verifiziert und dokumentiert.
Seit 2021 bewertet Phoenix Contact seine Produkte unter dem Gesichtspunkt der Umweltauswirkungen. Dabei wird der Product Environmental Footprint (PEF) nach den Vorgaben der EF3.0 berechnet. Die Ergebnisse sind in Zukunft online verfügbar. Durch die steigende Transparenz und Genauigkeit der CO₂-Emissionen in den Wertschöpfungsketten werden die Daten für den Product Environmental Footprint kontinuierlich präziser.