Erhöhung der Sicherheit und Verfügbarkeit im Cholfirst-Tunnel Im Schweizer Tunnel wurde die bestehende Netzwerkinfrastruktur während des laufenden Betriebs modernisiert.
Kundenprofil
Ticos Engineering & Software AG
Als Systemintegrator hat sich die Ticos Engineering & Software AG auf Tunnel- und Verkehrsleittechnik spezialisiert. Die in den Tunneln installierte Betriebs- und Sicherheitsausrüstung stellt im Normalfall einen reibungslosen Verkehrsfluss sicher. Ereignet sich aber ein Brand oder Unfall, können die technischen Anlagen Leben retten.
Herausforderung
Sanierung bestehender Infrastruktur für mehr Sicherheit
Der Abschnitt der Schweizer Autobahn A4 zwischen Schaffhausen-Nord und Flurlingen umfasst mehrere Tunnelbauwerke. Er ist bereits seit 1996 in Betrieb, weshalb die seinerzeit eingebaute Technik mittlerweile in einigen Teilen nicht mehr die aktuellen Anforderungen erfüllt. Um die Tunnelsicherheit zu erhöhen, hat deshalb das Bundesamt für Straßen (ASTRA) eine Sanierung veranlasst. Ticos wurde mit dem Umbau sowie der Modernisierung der Betriebs- und Sicherheitsanlagen u. a. des 1260 m langen dreispurigen Cholfirst-Tunnels betraut.
Damit die Arbeiten möglichst keine Auswirkungen auf den Verkehr haben, erfolgte die Erneuerung der Leittechnik sukzessive während des laufenden Betriebs. Ersetzt wurden die Anlagensteuerung sowie die lokalen SPS. Die zugeordneten Schaltschränke befinden sich in den Technikräumen bzw. Unterverteilungen der beiden Tunnelportale. Die Straßensignale sind hier an die Leittechnik Verkehrssteuerung angeschlossen. Die Ticos-Mitarbeitenden haben sie von der bisherigen auf die neue Steuerung rangiert. Außerdem wurde eine ethernetbasierte Kommunikation in der Feld- und Steuerungsebene umgesetzt.
Lösung
Redundante Netzwerkinfrastrukturen für zuverlässige Datenübertragungen
Zur Überbrückung der großen Distanzen sowie Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit kommt ein redundanter Ethernet-Ring in Singlemode-Glasfasertechnik zum Einsatz. Als Infrastrukturkomponenten hat sich Ticos für die Managed Switches FL SWITCH 22xx entschieden. Wesentlicher Grund war die einfache Handhabung der Geräte, die sich ohne weitere Konfiguration in einer redundanten Ringtopologie aufbauen lassen. Da das Steuerungsnetzwerk schnell in Betrieb genommen werden sollte, war es vorteilhaft, dass keine zeitaufwendigen Einstellungen vorzunehmen sind.
Die Switches umfassen zwei Glasfaser-Schnittstellen in Singlemodeausführung mit SC-Duplex-Stecker sowie sechs Twisted-Pair-Kupferschnittstellen mit RJ45-Stecker. Die Singlemode-Ports sind über LWL-Patchfelder an die Glasfaserinstallation angebunden. Zwischen den Tunnelportalen verlaufen die Glasfaserkabel im unterhalb der Fahrbahn liegenden Werkleitungskanal. Dort befinden sich die Switches in den Querschnitt-Steuerkästen und werden an den Glasfaserring angekoppelt. Der Anschluss der in den Unterstationen montierten Haupt- und Lokalsteuerungen an die Switches erfolgt über RJ45-Ports. Die Komponenten sind in den Technikräumen der Tunnelportale verbaut. Um weitere Kommunikationsteilnehmer in das Netzwerk zu integrieren, werden Switches mit Singlemode-Uplinks in den Unterstationen durch Varianten mit acht Twisted-Pair-Ports ergänzt.
Während die in den Technikräumen installierten Switches gut zugänglich sind, lassen sich die im Werkleitungskanal montierten Geräte lediglich nach einem Fußmarsch erreichen. Mit erheblichem Aufwand ist auch der Zugang zu den an Masten oder Schilderbrücken in den Vorzonen oder der offenen Strecke verbauten Switches verbunden, über die z. B. die Wechselsignale gesteuert werden. Mit dem zentralen Inbetriebnahmewerkzeug Network Manager können die Ticos-Mitarbeitenden deshalb eine IP-Adresse über das Netzwerk zuweisen. Sollten zusätzliche Einstellungen erforderlich sein, lassen sich diese ebenfalls mit der Software ausführen. Somit können die Mitarbeitenden sämtliche installierten Switches aus dem Technikraum konfigurieren und diagnostizieren.
Ihre Vorteile
- Erneuerung der Leittechnik und Netzwerkinfrastruktur während des laufenden Verkehrsbetriebs
- Einfache Netzwerkinbetriebnahme und Geräteüberwachung
- Schnelle Datenübertragung für alle Bandbreitenanforderung dank Glasfasertechnik
- Zuverlässige Kommunikation durch redundante Ring-Netzwerkstrukturen
- Sicherer Fernzugriff auf Ihre Anlagen
Kontakt
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Fazit
Optimale Netzwerktechnik auch für Folgeprojekte
Bisher hat Ticos nur positive Erfahrungen mit den Switches FL SWITCH 22xx gemacht. „Uns hat insbesondere die einfache Handhabung der Komponenten überzeugt“, stellt Ticos-Bereichsleiter Armin Spiess fest. „Deswegen werden wir das Vernetzungskonzept auch auf die anderen Tunnelabschnitte sowie nach Zustimmung durch den Bauherrn auf etwaige Folgeprojekte ausdehnen.“ Der freien Fahrt auf der A4 rund um Schaffhausen sowie im Deutsch-Schweizer-Grenzverkehr steht also nichts entgegen.