Unbedruckt: so schlicht, so nachhaltig Für die neuen Verpackungen gilt: Grau ist das neue Bunt.
Kurzfassung
Sind bunt bedruckte Versandverpackungen mit Blick auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz noch zeitgemäß? Phoenix Contact hat für sich die Frage beantwortet und seine Artikelverpackungen international auf unbedruckte Faltschachteln umgestellt. Der Minimalismus bringt gerade in puncto Energie, Wasser und CO₂ spürbare Einsparungen mit sich.
Das Markenbranding von Phoenix Contact erfolgt künftig über die Versandetiketten, die im Logistikzentrum vollautomatisch auf die Pakete geklebt werden
Statement für mehr Nachhaltigkeit
Wer grün handelt, sollte vermeiden, den Pinsel mit grüner Farbe zu schwingen. Nachhaltigkeit bedeutet vielmehr, Ressourcen zu schonen. Es ist das Weniger, was den Effekt bringt. Und insofern gehören die über viele Jahrzehnte bunt bedruckten Verpackungen von Phoenix Contact der Vergangenheit an. Vorbei die Zeit, die Kartonagen für den internationalen Warenverkehr in den Farben Maigrün und Blaugrün sowie der Signalkette als bekanntes Formzeichen zu gestalten.
Zwei Gründe für die Umstellung zu mehr Schlichtheit: Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit.
Funktion vor Farbe
Grau ist das neue Bunt mit einem neuen Erscheinungsbild, das auf feine Weise minimalistisch, einheitlich und zeitgemäß wirkt. Die Umstellung hat dabei weder Auswirkungen auf die technischen Eigenschaften der Verpackungen noch auf Abmaße oder die automatisierten Prozesse. Vielmehr verfolgt Phoenix Contact innerhalb der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel, die Ressourceneffizienz zu verbessern und CO₂ einzusparen. „Unbedruckte Verpackungen sind gut für Recycling-Kreisläufe, da keine Farbe mehr zu Verunreinigungen führt“, erklärt Christin Schlieker, Projektleiterin in der Logistik am Hauptstandort Blomberg.
Unbedruckte Verpackungen machen die weltweiten Logistikabläufe einfacher
Bessere globale Verfügbarkeit
Weiterhin lassen sich Versandverpackungen ohne aufwändiges Branding auch außerhalb von Phoenix Contact besser weiterverwenden, was letztlich den Bedarf an Verpackungsmaterial reduziert.
Aus dem Blickwinkel der Materialverfügbarkeit heraus sind unbedruckte Faltschachteln zudem im internationalen Warenverkehr schneller und vor allem auch lokal verfügbar. Christin Schlieker: „Wir brauchen keine Rücksicht darauf nehmen, wo und ob überhaupt in einem Land für unser Material eine Druckerei verfügbar ist, die Wellpappe mit unseren Farbwünschen produzieren kann.“
Grau ist das neue Bunt: „Funktional ändert sich nichts an den Verpackungen“, sagt Christin Schlieker
Verpackungen länger im Kreislauf halten
Und wo bleibt die Markenidentität? Ganz ohne Logo gehen die Produkte von Phoenix Contact auch nach der Umstellung nicht in die Welt. Das Unternehmen aus Ostwestfalen-Lippe nutzt dafür nämlich das Versandetikett. Dieses lässt sich später ganz einfach überkleben. „Das hat uns schon ein Tränchen gekostet“, blickt Louisa Sonntag vom Logistik-Marketing zurück.
Auch im Business-to-Business-Kontext seien „Verpackungen eben nicht nur Funktion, sondern auch Emotion“. Aber ein gutes Gefühl und Markenimage lassen sich auch erreichen, indem das Verpackungsmaterial nicht mehr als Abfall betrachtet wird. „Wir wollen, dass Verpackungen länger im Kreislauf bleiben, indem sie sich weiterverwenden lassen. Dafür wischen wir uns auch gern mal eine kleine Träne weg“, merkt Louisa Sonntag augenzwinkernd an.
Fazit
Das neue Verpackungs-Design mit dem Verzicht auf aufwändigen Druck stellt ein treffendes Beispiel dar, wie sich Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit zum Wohl des Klimaschutzes in Einklang bringen lassen. Zugegeben: Die Abkehr von gelebten Gestaltungselementen – Stichwort Corporate Design – erfordert auch eine Portion Mut und Überzeugungskraft. Doch wer nachhaltig handeln will, tut gut daran, sich klarzumachen, dass Markenidentität aus den Produkten und der Servicekompetenz herauskommt und nicht von einer hübsch gestalteten Verpackung.
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