Modulare Produktion mit Module Type Package (MTP) Einfaches Modul-Engineering und schnellere Time-to-Market: Mit MTP reagieren Sie effizient und flexibel auf Kundenanforderungen.

Mann visualisiert Modulanlagen am Rechner
Prozessanlage in Abenddämmerung

Veränderungen in der Prozessindustrie

Die Prozessindustrie ist vielerorts geprägt durch große Anlagen, die seit Jahren kontinuierlich ohne Unterbrechungen im Betrieb sind. Umso wichtiger ist dabei, dass mögliche Anomalien frühzeitig erkannt werden, um Folgeschäden zu vermeiden und den Betrieb fortführen zu können. Letzteres gewinnt zunehmend an Wichtigkeit, da Markttrends, steigende Rohstoffpreise sowie wachsender Wettbewerbsdruck entsprechende Herausforderungen für die Zukunftsfähigkeit eines einwandfreien Anlagenbetriebs stellen.

Die Modularisierung von Anlagen erhöht die Flexibilität hinsichtlich individueller Kundenanforderungen und Rahmenbedingungen. So wird ein Prozess in seine Einzelteile geteilt und die Module werden einzeln abgebildet.

MTP: Gamechanger für die Prozessautomation

Das Module Type Package (MTP) steht für einen herstellerübergreifenden Standard, der eine standardisierte und herstellerunabhängige Integration von Anlagenmodulen in Automatisierungssysteme ermöglicht. Gleichzeitig können Module miteinander sowie mit dem übergeordneten Leitsystem kommunizieren.

Bei den einzelnen Modulen spricht man von Process Equipment Assembly (PEA). Das sind autarke Funktionsmodule, die über eine standardisierte Schnittstelle untereinander kommunizieren können. Die Beschreibung der Module findet im MTP, der Treiberdatei, statt. Im MTP werden alle Informationen wie die Funktion und Eigenschaft eines Moduls erfasst. So können die Funktionseinheiten flexibel ausgetauscht und neu konfiguriert werden. Produktionsanlagen können so schneller in Betrieb gehen und flexibler auf individuelle Kundenanforderungen reagieren. Die einzelnen PEA werden durch die Process Orchestration Layer (POL) ausgelesen und gesteuert.

Wie im Video zu sehen ist, ermöglicht MTP gemeinsam mit dem Standard NAMUR Open Architecture (NOA) Anwendern mehr Effizienz und Flexibilität in den Prozessen dank höherer Datentransparenz.

Unser Engagement im Bereich MTP

Der MTP-Standard wurde vom ZVEI und der NAMUR etabliert und entsprechend entwickelt. Durch die PROFIBUS-Nutzerorganisation (PNO) wird heute die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anwendbarkeit für diverse Use Cases verantwortet.

Ausgerichtet an die Anforderungen der Industrie erfolgt eine stetige Weiterentwicklung von MTP. Die wachsende Relevanz für die Prozessindustrie wird dadurch deutlich, dass der deutsche Standard zunehmend global etabliert wird.
Folglich ist das MTP-Konzept zukünftig in der IEC 63280 zu finden. Die einzelnen Blätter umfassen unterschiedliche Themen wie das allgemeine Konzept, die HMI-Schnittstellen oder das Alarmkonzept.

Phoenix Contact unterstützt den stetigen Fortschritt von MTP bereits seit vielen Jahren im Rahmen verschiedener Aktivitäten in Arbeitskreisen mit weiteren Partnern.

Mann bedient MTP DESIGNER am Schreibtisch

Einfach modular mit dem MTP DESIGNER

Modulare Automatisierung so flexibel wie noch nie: Mit dem MTP DESIGNER von Phoenix Contact wird eine schnelle Konfiguration und Inbetriebnahme von Modulanlagen ermöglicht. MTP-konforme Module werden automatisch generiert und einfach in die Leitsysteme integriert.

MTP ist genau die Lösung für die Herausforderungen der Prozessindustrie. Ob Kostendruck, Ressourcenverbrauch oder der Fachkräftemangel - mit dem Standard können alle Stakeholder profitieren und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen.

Anja Lang, Vertical Market Management - Process Industry | Product Management
Anja Lang
Ansicht von verschiedenen Industrien, die MTP nutzen können

Relevanz von MTP

Das MTP ist in zahlreichen Branchen ein wichtiger Bestandteil für mehr Effizienz und Flexibilität im Betrieb.

So ist die chemische und pharmazeutische Industrie von wechselnden Marktanforderungen und vielen Batch-Prozessen geprägt, die häufig den Austausch von Rohstoffen sowie Änderungen im Produktionsablauf erfordern. Um die Prozesse möglichst flexibel zu halten und Stillstände zu minimieren, ist ein modularer Aufbau der Produktionsanlage erforderlich. So kann auch die Modulautomatisierung innerhalb kürzester Zeit auf eine neue Produktionscharge angepasst werden.

Doch schon im Aufbau einer neuen Betriebsstätte kann MTP unterstützen, die Anlage dank reduzierter Engineering-Aufwände zeitsparend modular aufzubauen. Gleiches gilt für den Austausch von beschädigten Modulen. So kann z. B. ein defektes Pumpenmodul durch ein direkt einsatzfähiges neues Modul ausgetauscht werden, da das Modul dank dem MTP-Standard mit dem Leitsystem kommuniziert.

Entwicklungen, Abläufe und Wartungen in vielen weiteren industriellen Märkten können mit MTP optimiert werden. Auf hoher See werden z. B. die einzelnen Anlagenteile eines Schiffs wie Motor, Getriebe oder Klimaanlage dank dem Standard intelligent gesteuert.

MTP ist der Gamechanger in jeder Hinsicht

  • 50 % schnellere Time-to-Market
  • 70 % reduzierte Engineering-Aufwände
  • 80 % höhere Flexibilität

Vorteile für verschiedene Zielgruppen

Interaktive Image-Map: MTP-Vorteile für verschiedene Zielgruppen
Modulhersteller
Dank MTP werden Entwicklungsaufwände erheblich reduziert und der Hersteller profitiert von Zeit- und Kostenersparnissen. Jedes Modul sowie dessen Bedienbild für die Visualisierung werden lediglich einmal digital beschrieben. Danach sind die Module auch von mehreren Nutzern anwendbar. So lassen sich die Engineering-Aufwände um bis zu 70 % reduzieren.
Systemintegratoren
Über Plug-and-Produce können Systemintegratoren Module verschiedener Hersteller mit einem geringen Engineering-Aufwand in die POL einer Prozessanlage integrieren. Von Vorteil sind hierbei die herstellerübergreifenden standardisierten Schnittstellen. Des Weiteren werden Modulanpassungen ohne großen Aufwand kostenkonform vollzogen. Damit kann der Anlagenbetreiber einfacher auf kundenindividuelle Anforderungen eingehen.
Anlagenbetreiber
Der Anlagenbetreiber profitiert mit MTP von einer verkürzten Time-to-Market und kann entlang des gesamten Anlagenlebenszyklus flexibel auf Nachfrageänderungen reagieren. Unabhängig von Änderungen in der Quantität oder bei den Produktanforderungen können Aufträge flexibel und schnell angepasst werden.

Kontakt

Anja Lang
Anja Lang
Vertical Market Management - Process Industry | Product Management
Gern berate ich Sie bei der modularen Automatisierung Ihrer Anlage mit MTP.
Pyramidendarstellung zeigt schematischen Aufbau von modularen Automatisierungssystemen

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Zum End-to-End-Engineering gehören ebenso die Berücksichtigung entsprechender Anforderungen für die funktionale Sicherheit, Explosionsschutz als auch Cyber Security. Am besten direkt jetzt einen Termin vereinbaren.