Wissenswertes
13.11.2024

Was ist Power-to-Heat? Power-to-Heat (PtH/P2H) beschreibt ein Verfahren, bei dem elektrische Energie in Wärme umgewandelt wird. Diese Wärme kann zur direkten Nutzung bereitgestellt oder in ein Wärmespeichersystem eingespeist werden.

Windenergieanlagen, PV-Anlagen und Energiespeichersystem für Power-to-Heat

Kurzfassung

Power-to-Heat bietet die Möglichkeit, volatile und fluktuierende erneuerbare Energien effektiver zu nutzen. Im Lauf der Jahre hat sich das Konzept weiterentwickelt, vor allem mit Fortschritten in der Speichertechnologie und der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Energielösungen. Es bildet eine Brücke zwischen der Stromerzeugung und dem Wärmesektor und trägt zur Optimierung der Energieversorgung bei.

Solarpanels vor blauem Himmel

Wie funktioniert Power-to-Heat?

Um Wasser oder andere Medien zu erhitzen, wird bei P2H elektrische Energie genutzt, meist aus erneuerbaren Quellen wie Wind oder Sonne. Dies geschieht in speziellen Power-to-Heat-Anlagen, die häufig mit elektrischen Heizstäben oder Wärmepumpen ausgestattet sind. Die so gewonnene Wärme kann in lokalen Wärmesystemen oder Fernwärmeleitungen genutzt werden. So wird die Integration erneuerbarer Energien in das bestehende Energiesystem optimiert. Ein entscheidender Vorteil ist die Flexibilität: Speichertechnologien werden in das System eingebunden, die umgewandelte Wärme kann je nach Bedarf abgerufen werden. Die Netzstabilität wird erhöht und gleichzeitig der CO₂-Ausstoß verringert. Power-to-Heat gehört damit zu einer der Power-to-X-Technologien.

Power-to-Heat und Fernwärmeversorgung

Fernwärmeversorgungsnetze können die durch P2H erzeugte Wärme effizient in urbanen Räumen verteilen. In städtischen Gebieten, in denen der Wärmebedarf besonders hoch ist, ermöglicht diese Kombination die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu reduzieren. Darüber hinaus tragen solche Systeme zur Netzstabilität bei, indem sie überschüssige elektrische Energie in Wärme wandeln und speichern, welche dann zeitversetzt bei Bedarf in Wärmenetze eingespeist werden kann. Unternehmen und Kommunen profitieren nicht nur ökonomisch durch die Reduzierung von Betriebskosten, sondern leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Hausdach mit Solarpanelen für Power-to-Heat

Power-to-Heat im Einfamilienhaus

Hausbesitzerinnen und -besitzer können die durch PtH gewonnene Wärme zur Beheizung von Wasser oder Räumen nutzen. Bei Einfamilienhäusern wird diese Technologie oft in Kombination mit Photovoltaikanlagen eingesetzt. Das System kann als Ergänzung zu herkömmlichen Heizmethoden agieren und bietet die Möglichkeit, Heizkosten zu senken, da weniger fossile Brennstoffe benötigt werden. Um den individuellen Energiebedarf präzise zu erfüllen, lässt sich die Wärmeproduktion durch die Integration von intelligenten Steuerungssystemen optimieren. Power-to-Heat bietet somit eine nachhaltige, kosteneffiziente und umweltfreundliche Heizalternative im Eigenheim, die zur Entlastung des öffentlichen Stromnetzes beitragen kann.

Industrieanlage und Tanks am Meer mit PtH

Power-to-Heat in der Industrie

Besonders in energieintensiven Branchen, wie der Chemie- oder Stahlindustrie, kann die Technologie dazu beitragen, den Energieverbrauch zu optimieren. Die erzeugte Wärme kann in Produktionsprozessen eingesetzt werden, z. B. zur Dampferzeugung oder zur Trocknung von Materialien. Power-to-Heat-Systeme bieten dabei nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch ökonomische Anreize, da Energiekosten reduziert und gesetzliche Klimaziele erreicht werden. Die Flexibilität der industriellen Energieversorgung wird erhöht, in Zeiten volatiler Energiepreise ein wichtiger Faktor. Unternehmen können ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten.

Die Schlüsselrolle in der Energiewende

Power-to-Heat spielt eine Schlüsselrolle in der Energiewende. Es wandelt überschüssige elektrische Energie in Wärme um, was die Nutzung von Solar- und Windkraft stabilisiert. Dies optimiert die Netzauslastung und erhöht die Versorgungssicherheit. P2H reduziert Treibhausgasemissionen, indem es fossile Brennstoffe ersetzt, und fördert die Flexibilität des Energiesystems durch innovative Speicherlösungen. Diese Technologie verbindet die Sektoren Strom und Wärme, unterstützt die Dezentralisierung des Energiesystems und erleichtert den Übergang zu einer nachhaltigeren Energiezukunft.

Die Vorteile

P2H integriert erneuerbare Energien in bestehende Systeme, reduziert den CO₂-Ausstoß und verbessert die Netzstabilität, indem weniger Überschüsse eingespeist werden. Es erhöht die Flexibilität des Energiesystems, da die erzeugte Wärme je nach Bedarf gespeichert oder genutzt werden kann. Dies ist besonders vorteilhaft bei schwankender Energieproduktion. Zudem senkt PtH die Kosten für Energieimporte und stärkt die Energieunabhängigkeit durch lokale Ressourcen. Schließlich fördert es dezentrale Energielösungen und erhöht die Resilienz des Energiesystems, was entscheidend für die Energiewende ist.

Fazit

Power-to-Heat stellt eine zukunftsweisende Technologie dar, die in vielen Bereichen eine sinnvolle Nutzung überschüssiger elektrischer Energie ermöglicht. Durch die Umwandlung dieser Energie in Wärme bietet P2H nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile, da es sowohl den CO₂-Ausstoß reduziert als auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert. Besonders relevant wird P2H in urbanen sowie industriellen Anwendungen, wo es zur Stabilisierung und Optimierung bestehender Netze beiträgt. Schließlich leistet Power-to-Heat einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende, indem es die Nutzung erneuerbarer Energiequellen fördert und die Resilienz des Energiesystems stärkt.

Autor: Phoenix Contact

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