Bei Fragen zum Schutz von Telekommunikationsanlagen aus dem Fest- und Mobilfunknetz wenden Sie sich mit diesem Kontaktformular direkt an unseren Experten Marcus Denker.
Nur der Einsatz von Blitz- und Überspannungsschutz ist der Telefónica Deutschland GmbH & OHG aber noch nicht genug. Um die Anlagenverfügbarkeit zu steigern, geht man hier mit der Echtzeitüberwachung der Schutzgeräte und der Anlage noch einen Schritt weiter.
Das Assistenzsystem für Überspannungsschutz – ImpulseCheck
Ein Statusfenster bei Blitz- und Überspannungsschutzgeräten für den Netzschutzbereich gehört mittlerweile zum Standard. Allerdings lässt sich die tatsächliche Belastung der einzelnen Schutzpfade aus einer einfachen Anzeige nicht bestimmen. Schlimmstenfalls zeigt die Anzeige heute noch Grün und springt nach dem nächsten Überspannungsereignis auf Rot (defekt) um. Ein Austausch des Schutzsteckers ist jetzt zwingend erforderlich, weil kein Schutz mehr besteht und die Anlage bei einer weiteren Überspannung direkt betroffen ist. ImpulseCheck misst transiente Ereignisse auf den stromführenden Leitungen. Die Messergebnisse werden in die Proficloud von Phoenix Contact übermittelt, wo sie analysiert und interpretiert werden. Der ImpulseCheck ruft die Ergebnisse aus der Proficloud wieder ab und kann diese an die jeweilige Überwachungseinrichtung, wie z. B. an die Gebäudeleittechnik weitergeben. Somit ist jederzeit der aktuelle Zustand der installierten SPDs erkennbar. Vorschädigungen werden erkannt und der „State of health“ wird in der Cloud oder am Gerät durch ein gelbes Signal sichtbar gemacht. Gelb bedeutet hier, dass das normativ vorgeschriebene Ableitvermögen des SPDs erreicht ist. Das Schutzgerät ist noch funktionsfähig, allerdings wird ein Austausch empfohlen.
Zusätzlich zu der Überwachung der Schutzgeräte bietet ImpulseCheck auch einen Blick in die Anlage. Aufgrund der elektromagnetischen Störungen, die über Sensoren an den stromführenden Leitungen gemessen werden, können Rückschlüsse auf den Zustand der Anlage getroffen werden.
ImpulseCheck mit Sensoren an den stromführenden Leitungen
Was ist der Vorteil für Telefónica?
Überspannungsschutz ist an allen Standorten der Telefónica Deutschland GmbH & Co. OHG installiert. Zusätzlich werden in sensiblen Bereichen, die für den verlässlichen Betrieb notwendig sind, die SPDs mit ImpulseCheck überwacht. Die gesammelten Daten aller installierten ImpulseChecks werden über Modbus/TCP an die Gebäudeleittechnik (GLT) im Datencenter gesendet.
„Wir können ImpulseCheck auch an unsere Bestandssysteme andocken und so über die gesamte Technologie Daten erfassen und langfristig auswerten und überwachen. Zusätzlich profitieren wir bei dem cloudbasierten Ansatz von den Weiterentwicklungen, die Phoenix Contact in diesem Bereich macht.“
Robert Krüger, Senior Specialist IT Core Site, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG
Das Assistenzsystem erkennt zum einen die Belastung der Schutzgeräte und ermöglicht so eine noch bessere Planung von Serviceeinsätzen. Zum anderen werden Anomalien in der Installation sichtbar und können behoben werden, bevor es zu einem Ausfall kommt.
Investition in die Zukunft
„Unabhängig von dem Thema 'Einsatzbereich ImpulseCheck im Rahmen von Hochverfügbarkeit' gibt es noch ein weiteres Projekt an einem klassischen Mobilfunkstandort. An einem 60 m hohen Mobilfunkmast erhoffen wir uns mit dem Einsatz von ImpulseCheck die weitere Datengewinnung zum Thema Blitzeinschlag. Wie häufig tritt sowas auf? Wie ist die Stromaufteilung ins System? Das war auch der Grund dafür, ImpulseCheck nicht nur im Bereich von Hochverfügbarkeit einzusetzen, sondern auch im klassischen Mobilfunkumfeld.“
Mobilfunkmast der Telefónica Deutschland GmbH & Co. OHG
Mobilfunkmasten sind durch ihre Höhe und dem metallischen Aufbau besonders anfällig für atmosphärische Störungen, wie z. B. Blitzeinschläge. An ausgewählten Mobilfunkstandorten werden daher zur Sicherstellung des Betriebs, neben dem Schutz der Versorgung, auch Komponenten der Sendemasten mit den Sensoren des ImpulseChecks verbunden.
Ziel dieser Messungen ist es, Erkenntnisse der Aufteilung der Blitzströme an den Mobilfunkmasten zu bekommen. Aus den gewonnenen Daten lassen sich so noch bessere Schutzkonzepte für Mobilfunkanlagen erstellen.