Intelligent, individuell und intuitiv Die Vorteile elektronischer Geräteschutzschalter Das Herzstück eines elektronischen Geräte- schutzschalters ist die intelligente Software. Sie unterscheidet zwischen Betriebsströmen und schädlichen Strömen und gibt sehr schnell Befehle an die Elektronik weiter. Denn zum einen muss ein Fehler schnellstmöglich er- kannt und abgeschaltet werden, zum anderen darf ein Einschaltstrom oder normaler Betriebsstrom nicht abgeschaltet werden. Die Schalthandlung wird durch den Leistungs- transistor übernommen. Schritte zur Fehlererkennung: • Messen: Um die aktuelle Situation im Blick zu haben, werden alle elektrischen Größen permanent gemessen. • Analyse: Um davon abzuleiten was passieren soll, werden die Messwerte analysiert. • Klassifizieren: Die Ströme werden bewertet und in verschiedene Klassen unterteilt. • Schützen und Schalten: Abhängig von der Klasse des analysierten Stroms wird der Verbraucher gestartet oder abgeschaltet. So bleibt der Rest der Anlage unbeeinflusst im Betrieb. • Signalisieren: Die Betriebszustände aller Stromkreise werden permanent an den Betreiber der Anlage übermittelt. Kommt es zu einem Ereignis, wird dies direkt er- kannt und gemeldet. Die richtige Einstellung Um den richtigen Nennstromwert für einen Geräteschutzschalter zu finden, sollten Sie den oder die Verbraucher kennen. Jedoch weicht der tatsächliche Strom häufig von den Herstellerangaben ab. In einer Verbraucher- gruppe addieren sich diese Abweichungen auf und das bedeutet, dass der Summenstrom vom berechneten Wert stärker abweicht. Hier hat man mit einstellbaren Geräteschutz- schaltern einen unheimlichen Vorteil und bleibt so sehr flexibel. Erstmal gilt, dass der eingestellte Wert nicht weit über dem fließenden Stromwert sein soll- te. Der benötigte Anlaufstrom des Verbrau- chers kann jedoch den benötigten Einstellwert beeinflussen. Wählen Sie in diesem Fall den geringsten Wert, bei dem ein einwandfreier Betrieb sicher gestellt werden kann. Einstellbare Schutzschalter: Die intelligente Software der elektronischen Geräteschutzschalter macht es möglich, dass der Nennstrom individuell eingestellt werden kann. Bewahren Sie sich so höchste Flexibilität bis zum Schluss. Die Festlegung des richtigen Stromwerts ist nicht immer bereits am Anfang eines Projekts möglich. Somit ist die Einstell- barkeit sehr hilfreich, denn die endgültige Festlegung des Stromwerts kann dann bei der Inbetriebnahme erfolgen. Schützen Sie jeden Verbraucher passend und exakt auf den Anwendungsfall zugeschnitten. Die Einstellbarkeit bietet Ihnen außerdem die Möglichkeit, mit einem Gerät mehrere Anwendungsfälle abzudecken. Das spart Ihnen nicht nur Kosten bei der Lagerhaltung, auch die Auswahl des richtigen Schutzschalters fällt sehr leicht. Schutzschalter mit Festwert: Für viele bieten Schutzschalter eine höhere Sicherheit, wenn der Stromwert nicht verstell- bar ist. So kann an der Anlage nichts verstellt werden und alle Einstellungen bleiben so, wie sie vom Errichter vorgenommen wurden. Die Stromwerte müssen dann allerdings bereits bei der Projektierung festgelegt werden. Passt ein Wert nicht, muss der komplette Schutz- schalter oder der Schutzstecker ausgetauscht werden. Ströme richtig im Griff Strombegrenzung: Die Höhe der Strombegrenzung wird durch einen Faktor beschrieben, meist zwischen 1,25 bis 2,0. Dieser Wert wird auch im Fehlerfall nicht überschritten. Für die Stromversor- gung sieht dann selbst ein harter Kurzschluss wie eine leichte Überlast aus, der Strom ist deutlich geringer als ohne Strombegrenzung, die Versorgungsspannung des Systems bleibt unbeeinflusst. Ohne Strombegrenzung: Bei einem Schutzschalter ohne Strombegren- zung kann im Fall eines Fehlers die Versor- gungsspannung einbrechen, das bedeutet, dass alle anliegenden Geräte ausfallen. Folglich gilt es, durch die eingesetzte Elektronik und die integrierte Firmware im Fehlerfall schnell und intelligent zu reagieren. Denn ein Kurzschluss muss schnell erkannt und abgeschaltet wer- den, eine kapazitive Last muss jedoch zuverläs- sig gestartet werden. Berechnung der Leitungslänge Damit im Kurzschlussfall oder bei einem Überlaststrom das Schutzgerät sicher ab- schaltet, sollte im Zweifel die maximal ver- wendbare Leitungslänge berechnet werden. Folgende Daten sind erforderlich: • Rmax Maximaler Gesamtwiderstand • U Nennspannung • ICB Bemessungsstrom CB • xI Auslösefaktor gem. Stromkennlinie/ Vielfache des Nennstroms • RLmax Leitungswiderstand maximal • RCB1A Innenwiderstand CB 1 A • Lmax Leitungslänge maximal • A • ρ Leitungsquerschnitt Spezifischer Leitungswiderstand Rho, (Cu 0,01786) Werte für Beispielrechnung: • U = 24 V DC • xI = 15 (aus M1-Kennlinie) • ICB = 1 A • RCB1A = 1,1 • ρ • A = 0,01786 (Kupfer) = 1,5 mm2 (angenommen) 1. Gesamtwiderstand des Stromkreises: 2. Maximaler Leitungswiderstand: 3. Maximale Leitungslänge: Berechnung in drei Schritten PHOENIX CONTACT 7